Allergien: Auf der Suche nach den eigentlichen Ursachen

Bis heute sind die eigentlichen Ursachen von Allergien nicht vollständig geklärt. Man vermutet, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Einige Mediziner beklagen, dass vor allem die Planer im Städtebau eine große Verantwortung tragen, da sie zunehmend auf Birken als Stadtbegrünung setzen. Diese Birken produzieren alljährlich im Frühjahr massive Pollenwolken. Andere Mediziner vermuten, dass die massive Zunahme der Allergiepatienten durch eine immer stärker werdende Umweltverschmutzung begründet ist.

Als allerwichtigsten Punkt sehen die Forscher aber den persönlichen Lebensstil. In vielen Haushalten werden Kinder bereits direkt nach der Geburt in mehr oder weniger sterilen Räumen großgezogen, die Lebensmittel sind ebenfalls hochgradig keimfrei produziert und selbst beim Spielen außerhalb der Wohnräume achten viele Eltern darauf, dass sich Kinder keinen Schmutz in den Mund stecken. Daraus ergibt sich, dass Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter nur noch äußerst selten an Infektionen leiden. Diese sind aber notwendig, um entsprechende Abwehrkräfte bilden zu können. Man geht auch davon aus, dass die körpereigene Immunabwehr durch diese Lebensbedingungen beginnt, sich zu „langweilen“ – und sich dann mit eigentlich harmlosen Umwelteinflüssen als Gegner zu beschäftigen.

Infektion (pixabay, CCL)
Infektion (pixabay, CCL)

Wissenschaftler nennen dieses Prinzip „Schutz durch Schmutz“. Man hat im Verlauf verschiedener Studien festgestellt, dass Kinder, deren Kindheit auf Bauernhöfen stattfand, auffallend seltener mit Allergien belastet sind als Kinder aus Stadtwohnungen. Die logische Konsequenz daraus, da sind sich die Allergieforscher im Wesentlichen einig, ist, dass Kinder Schmutz und Keime von außen dringend benötigen, um eine gut funktionierende Immunabwehr aufbauen zu können. Ihr Immunsystem ist wesentlich belastbarer und reagiert in der Regel richtig.

Die Bekämpfung der Symptome

Die meisten Menschen, die von Allergien betroffen sind, setzen ihre Hoffnung auf Medikamente, deren Ziel die Bekämpfung der Symptome ist. Die wichtigsten Medikamente in diesem Bereich sind die sogenannten Antihistaminika – sie sind dafür geschaffen, die Auswirkungen des Botenstoffs Histamin zu unterdrücken. Auch Präparate mit anderen Wirkstoffen wie z.B. Kortison sorgen dafür, dass die Auswirkungen des Histamins (abschwellen der Schleimhäute) erreicht werden – allerdings wird dadurch auch die gesamte restliche Immunabwehrkraft herabgesetzt.

Mit Sprays, Taschentüchern und Tabletten müssen sich viele Allergiker Jahr für Jahr durch die Pollensaison schleppen – immer auf schlechtes Wetter hoffend, da bei länger andauerndem Regen die Pollendichte weitaus geringer ist, was die Symptome merklich lindert. Ein Professor der HNO-Uni-Klinik in Mannheim hält die pure Behandlung der Symptome langfristig für bedenklich, denn rund 30% der so behandelten Patienten entwickelt im Verlauf der Jahre Asthma in unterschiedlich ausgeprägter Form.

Die Stärkung des Immunsystems

Das, was früher als Hyposensibilisierung oder auch Desensibilisierung bezeichnet wurde, nennt man heute in Fachkreisen die „spezifische Immuntherapie“, die sich vordergründig nicht mit den Symptomen, sondern mit den Ursachen der Allergie auseinandersetzt. Experten gehen davon aus, dass mit dieser Therapieform gut 15% der Patienten langfristig beschwerdefrei werden können. Ebenso geht man davon aus, dass bei rund 80% der Allergiepatienten durch die spezifische Immuntherapie der Schweregrad der Symptome wesentlich reduziert wird, sodass auf eine Einnahme von Medikamenten weitestgehend verzichtet werden kann.

Die Ärzte weisen darauf hin, dass es wichtig ist, frühestmöglich mit dieser Therapie zu beginnen, da die Aussicht auf Erfolg eng mit dem Einstiegsalter zusammenhängt. Die spezifische Immuntherapie kann bereits von Patienten genutzt werden, die erst 6 Jahre alt sind.

BerLaText

Hier ein Video, wie Sie Ihr Immunsystem stärken können. Wem Heilpflanzen zur Immunstärkung lieber sind, der sollte dieses ausführliche Video anschauen.

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