Bakterien oder Viren – das ist die Frage

Im Zuge einer Infektionskrankheit dringen stets Krankheitserreger in den Körper, die sich schlagartig vermehren und alsbald zu Problemen für den Körper führen. Abgeschlagenheit und Fieber sind in der Regel typische Symptome für eine Infektionserkrankung. Welche Behandlung durchgeführt werden muss entscheidet sich durch die Art des Erregers: Bakterium oder Virus. Worin unterscheiden sich diese beiden Erreger-Typen eigentlich? Hier die Auflistung der wichtigsten Merkmale zur Unterscheidung.

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Die Größe

Die Größe, in der Viren allgemein auftreten, ist für den menschlichen Verstand kaum erfassbar: mit nur rund 20 – 300 Nanometern (1 Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter) entziehen sie sich der Vorstellungskraft des Menschen. Bei Bakterien liegt die durchschnittliche Größe im Durchmesser bei rund 0,6 bis 1 Mikrometer (1 Mikrometer entspricht dabei einem tausendstel Millimeter). Gewöhnliche Bakterien kann man bereits unter einem einfachen Mikroskop erkennen, während man für Viren ein starkes Elektronenmikroskop benötigt.

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Der strukturelle Aufbau

Der Aufbau von Viren ist wesentlich einfacher als der von Bakterien. Einige Viren bestehen ausschließlich aus ihrem genetischen Material, während andere Virenstämme auch eine Zellhülle haben. Bakterien bringen da wesentlich komplexere Fähigkeiten mit: es sind einzellige Lebewesen, die nicht nur ihren genetischen Code, sondern weitere zellulare Bausteine besitzen.

Bakterien sind, anders als Viren, selbst in der Lage, Proteine herzustellen und können sich dadurch selbst durch Zellteilung replizieren. Die Zellwand stellt eine tatsächliche Besonderheit der Bakterien dar. Die Zellwand schützt die Bakterien vor Angriffen aus ihrer direkten Umgebung (Antikörper oder Viren). Auch stellt die Zellwand einen sehr wichtigen Faktor bei der Krankheitsentstehung dar. Die äußerliche Form kann sowohl bei Viren als auch bei Bakterien sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Bakterien beispielsweise können Formen wie Stäbchen oder Kugeln etc. auftreten.

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Vermehrung und Stoffwechsel

Einen eigenen Stoffwechsel besitzen Viren nicht – deshalb sind sie auch nicht in der Lage, sich selbst zu vermehren. Damit sie sich vermehren können müssen sie einen lebenden Wirt finden, der über Zellen verfügt – sie leben also als Schmarotzer. Zur Vermehrung dringen sie in die Zellen des Wirts ein und benutzen deren Zellbausteine, um sich selbst zu vermehren. Die befallenen Wirtszellen sterben bei diesem Prozess ab. Werden die Viren nicht durch das körpereigene Abwehrsystem aufgehalten, breiten sich diese überall im Organismus aus.

Gebietet man diesen eingedrungenen Viren nicht Einhalt ist es möglich, dass nicht nur die Primärinfektion stattfindet, sondern im späteren Verlauf noch weitere Erkrankungen als Folge der Virusinfektion eintreten. Ein Beispiel dafür ist der Gebärmutterhalskrebs, der durch bestimmte Papillomviren ausgelöst wird. Bakterien benötigen, anders als Viren, keinen Wirt, um sich zu vermehren. Sie vermehren sich autark durch Zellteilung. Auch sind Bakterien mit einem eigenen Stoffwechsel ausgestattet. Bei bakteriellen Infektionen kommt es oft zu Krankheitssymptomen, weil die Bakterien für Menschen giftige Stoffe erzeugen (sogenannte Bakterientoxine).

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Lesen Sie hier mehr zu den Unterschieden bei der Behandlung von Viren und Bakterien.

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