Schilddrüsen-Erkrankungen

Knoten können „kalt“ und „heiß“ sein

Im Gewebe der Schilddrüse können sich Knoten bilden, sofern ein anhaltender Jodmangel vorherrscht, der über einen langen Zeitraum nicht unterbunden wird. In den „heißen“ Knoten steigt die Hormonbildung stark an, was meist eine Schilddrüsenüberfunktion nach sich zieht.

Diese Knoten bilden Hormone, von der Hirnanhangdrüse vollkommen unbeeinflusst, vollkommen autonom und nicht reguliert. Wenn man von sogenannten „kalten“ Knoten spricht, sind sie inaktiv und produzieren keinerlei Hormone und verursachen demzufolge auch keine Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt.

Problematisch ist bei dieser Form der Knotenbildung allerdings, dass sich Verkalkungen und Zysten in ihnen verbergen können. Auch gutartige Tumore und, im schlechtesten aller Fälle, Schilddrüsenkrebs, können sich manifestieren. Als häufigste Auslöser dieser Knoten wird Jodmangel und Strahlenbelastung in jüngeren Lebensjahren genannt.

Hier spricht Dr. Schmmidt, Facharzt für Chirurgie über heiße und kalte Knoten.

Hashimoto-Thyreoiditis – Schilddrüsenentzündung (chronisch)

In manchen Fällen von Schilddrüsenerkrankungen liegt die Ursache in diversen Fehlfunktionen der körpereigenen Immunabwehr. Beim sogenannten Hashimoto-Syndrom (Hashimoto-Thyreoiditis) spielt die Immunabwehr eine zentrale Rolle. Das Immunsystem reagiert übertrieben und produziert Antikörper, um gegen die Zellen der Schilddrüse vorzugehen. Damit ist es in den Bereich der Autoimmunerkranken zu zählen und führt über kurz oder lang zur Zerstörung des Organs.

Im Verlauf der Krankheit reduziert sich die Schilddrüse immer weiter in ihrer Masse und produziert dabei auch immer weniger Schilddrüsenhormone, bis sie irgendwann überhaupt keine Hormone mehr produzieren kann. Im Ergebnis erwächst daraus eine Schilddrüsenunterfunktion und die betroffene Person muss lebenslang entsprechende Hormonpräparate einnehmen.

Die eigentliche Ursache dieser Störung ist bislang noch nicht bekannt. Es ist aber bekannt, dass Hashimoto-Thyreoiditis durch Schwangerschaft ausgelöst werden kann und ebenso bekannt ist, dass sich das Problem nach der Kindsgeburt wieder zurückbilden kann, aber nicht muss. Der Ausbruch dieser Krankheit kann auch durch eine Virusinfektion ausgelöst werden. Es gibt keine bekannte Maßnahme, die vorbeugend ergriffen werden könnte.

Hier ein Video zur Hashimoto-Thyreoiditis.

Basedowsche Krankheit – hohe Schilddrüsenaktivität durch Antikörper

Auch die sogenannte Basedowsche Krankheit ist das Ergebnis einer Störung im Immunsystem. Anders als bei der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis sorgen die Antikörper bei der Basedowschen Krankheit dafür, dass die Schilddrüse zu einer gesteigerten Hormonbildung angeregt wird. Diese gesteigerte Hormonbildung geschieht vollkommen ungezügelt und schießt weit über die Normalversorgung des Körpers hinaus. Das Krankheitsbild entspricht der einer sehr ausgeprägten Schilddrüsenüberfunktion. Der Beginn dieser Krankheit ist meist in der frühen Jugend zu finden, weshalb Forscher der Meinung sind, dass dies mit bestimmten Erbfaktoren der Genetik zusammenhängen könnte. Laut Statistik sind Frauen sechsmal häufiger von dieser Krankheit betroffen als Männer.

Bei der Basedowschen Krankheit sind häufig auch die Augen involviert. Betroffene erkennen die Krankheit an einer extremen Empfindlichkeit gegenüber Blendwirkung, Tränen und Brennen der Augen, Jucken, Deutliches Hervortreten der Augäpfel und am verschwommenen Sehen. Die Symptome der Schilddrüsenüberfunktion sind mit Medikamenten, welche die Schilddrüsenhormone unterdrücken (Thyreostatika), gut behandelbar. Bei richtiger Medikation kann die Krankheit im Verlauf von ein bis zwei Jahren geheilt werden.

BerLaText

Zur Basedow Krankheit hier ein Video von Prof. Dr. Herrmann.

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