Sepsis – Blutvergiftung

Wie wird die Sepsis diagnostiziert? Woran erkennt man eine Blutvergiftung? Obwohl die meisten die Warnsignale kennen, wird die Blutvergiftung oft nicht entdeckt oder nicht richtig diagnostiziert. Auch im Rahmen einer Nebenhöhlenentzündung kann es zur gefürchteten Sepsis kommen. Hier nun einige Fakten und Mythen.

Fast jedes Kind weiß: Wenn ein roter Streifen am Arm oder Bein zu sehen sind, sollte ganz schnell der Arzt aufgesucht werden. Läuft der Strich zum Herzen, so stirbt man. Dann ist es eine Blutvergiftung, so der Volksmund. Dabei ist allerdings keineswegs das Blut vergiftet, wie man anhand dieser Bezeichnung vermuten könnte. Vielmehr handelt es sich bei einer Sepsis um eine Lymphangitis, eine Entzündung der Lymphgefäße. In einem hat aber der Volksmund Recht: Dringend muss der Erkrankte sofort zum Arzt, sonst kann man tatsächlich auch heute noch an einer solchen bakteriellen Infektion sterben!

Wundrose – Erysipel

Allerdings muss kein roter Streifen ein Warnhinweis sein. Es gibt auch bei der Blutvergiftung verschiedene Arten. So ist die Wundrose (Erysipel) eine Sonderform. Auch hier sind die Lymphbahnen entzündet, was der Betroffene deutlich an Schmerzen in den Lymphknoten merkt. Man kann nicht auftreten, wenn eine solche Entzündung am Bein bzw. Fuß (untere Extremität) sich eingenistet hat. Am Arm ist ebenso die Beweglichkeit eingeschränkt. Häufig verfärbt sich der betroffene Bereich entzündlich, d. h. eine deutliche Hautrötung mit klarer Abgrenzung zur oft weiß wirkenden Umgebung ist charakteristisch. Bin hin zu einer Dunkelfärbung kann die Infektion ausgeprägt sein. Die betroffene Region schwillt stark an und wirkt glasig. Meist bekommt man hohes Fieber, es gibt aber auch eine kalte Wundrose. Zu den Auslösern und weiteren wichtigen Aspekten der Wundrose lesen Sie den Artikel zu diesem Thema.

Woran merkt man sonst eine Blutvergiftung?

Die Blutvergiftung ist von den Symptomen her fast ähnlich einer Grippe, charakteristisch ist aber das oft sehr hohe Fieber jenseits der 40-Grad-Marke. Allgemeine Abgeschlagenheit, Kopfschmerz, Müdigkeit, Unwohlsein, Schmerzen in allen Gliedern sind typisch für beide Krankheiten. Bei der Sepsis kommt es darüber hinaus zu Schüttelfrost und starken Schmerzen in den betroffenen Körperregionen. Der Schmerz ist ziemlich diffus, was die Diagnostik erschwert.

Bei der Blutvergiftung kann es im fortgeschrittenen Zustand dann zu Hautirritationen und einem Schock kommen. Häufig sind die Erkrankten auch verwirrt und fantasieren, was auf das hohe Fieber zurückgeführt werden kann Das bedeutet, dass die Patienten auch bewusstlos werden können. Manchmal ist aber auch die Körpertemperatur nur leicht erhöht. In jedem Fall sieht man die Infektion im Labor an den erhöhten Entzündungsparametern. Beispielsweise findet sich hier u. a. ein Ansteieg von Glukose, Plasmafibrinogenen sowie Phosphor (anorganisch). Hingegen sinken die Werte von Chlor, Calcium, Serumprotein, Serotonin und Thrombozyten. Diese Untersuchung ist wichtig für die Diagnostik von Infektionen von Wunden oder Gefäßprothesen, Blutvergiftung, Lungenentzündung, aber auch Knochenmarkentzündung, im Medizinischen als Osteomyelitis bezeichnet.

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